Mehr Effizienz durch eine richtige Körperhaltung am Arbeitsplatz

Allein in Deutschland existieren etwa 20 Millionen Bildschirmarbeitsplätze [1] – und an diesen Computer-Arbeitsplätzen verbringen wir den größten Teil unseres Alltages. Gut 7 Stunden verbringen wir im Durchschnitt unseres Alltagslebens nur im Sitzen, jeder Vierte hingegen sitzt pro Tag sogar über 9 Stunden. [2] Dabei scheinen wir uns insbesondere in unserem statischen und digitalen Arbeitsleben unserer Arbeitsweise, unseren Arbeitsmitteln und unserem Inventar körperlich anzupassen – mit fatalen gesundheitlichen Folgen.
Eine Studie aus dem Jahre 2014 offenbarte die Hauptursachen für krankheitsbedingte Arbeitsausfälle: So gehen über 20 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurück. Dicht darauf folgen Erkrankungen der Psyche sowie des Atmungs- und Verdauungssystems.
Denn unsere Lebensweise resultiert in einer mangelhaften Körperhaltung, die wiederum einen gemeinsamen Risikofaktor für die benannten Ursachen für krankheitsbedingten Arbeitsausfall darstellt.
Denn eine schwache Körperhaltung hat einen enormen Einfluss auf unsere körperliche und psychische Gesamtgesundheit:
- Unser nach vorne gebeugte Körperhaltung am Bildschirmarbeitsplatz belastet unsere Wirbelsäule mit ganzen 170 kg. [3]
Zudem überlasten wir durch unsere meist nach vorne gebeugte Halswirbelsäule beispielsweise unsere hinteren Nackenmuskeln und fördern so Verspannungen und Schmerzen. Andere Muskelgruppen werden hingegen chronisch vernachlässigt und können so mit der Zeit verkümmern. - Eine schwache Körperhaltung beeinflusst unsere Hormone und Emotionen negativ. Somit steigt unsere Neigung zu Depressionen und zur Resignation.
- Durch eine gekrümmte und falsche Körperhaltung werden Bauchmuskulatur und Zwerchfell eingeengt, sodass eine tiefe und freie Atmung nur vermindert möglich ist.
Eine schwache Körperhaltung ist somit weitaus mehr als nur ein optischer Bestandteil unserer nonverbalen Wirkung.
Vielmehr hat eine schlechte Körperhaltung direkte und unmittelbare Folgen für die Qualität unsere Arbeit – sogar auf doppelte Weise: So entscheidet unsere Körperhaltung über unser eigenes körperliches und psychisches Wohlbefinden während unserer Arbeitszeit, bestimmt aber genauso auch unsere tatsächliche Arbeitsleistung. Die Konsequenzen sind somit einleuchtend: Im Jahr 2013 ließ sich etwa jeder zwölfte Erwerbstätige aufgrund von Rückenschmerzen- und Beschwerden krankschreiben. [4] Und die Gesamtzahl aller Krankheitsausfälle durch Rückenbeschwerden verursacht jährlich volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von etwa 30 Milliarden Euro. [5]
Auch die psychische Verfassung ist für die Arbeitseffizienz entscheidet:
Mit zunehmender Unsicherheit und Resignation sinkt die Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen und auf spontane Problemstellungen im Arbeitsalltag zu reagieren. Eine mangelnde Sauerstoffzufuhr durch flache Atmung begünstigt zudem Müdigkeit, Konzentrationslosigkeit und erhöht das Risiko für Erkältungskrankheiten.
Achte also in Deinem Alltag und vor allem an Deinem Arbeitsplatz aktiv und bewusst auf Deine Körperhaltung und halte so eine gesunde Arbeitsqualität- und effizienz aufrecht. Diese Infografik bietet Dir eine kompakte Anleitung und zusätzliche Haltungs-Tipps für Deinen Alltag:
Ursprünglich erschienen auf Ergotopia.de
[1] Stehle, Petra. Dr. Erhard, Christian. Leitfaden Gute Ergonomie – gesünder Arbeiten am Pc. MED & BES UG, 201. München
[2] Wim Luijpers. Nie wieder Rückengymnastik: Falsche Bewegungsmuster auflösen und schmerzfrei leben. Arkana, 2015. München.
[3] [5] Grönemeyer, Dietrich. Mein Rückenbuch. Zabert Sandmann, 2007.
[4] http://www.springermedizin.de/40-millionen-fehltagedurch-rueckenleiden/5171094.html