Internet of Things – die Effizienz liegt hier ganz vorne

Über das IoT (Internet of Things) haben wir ja schon mehrfach berichtet und es scheint nur logisch, dass sich das enorme Potenzial immer weiter ausbreitet: nicht nur räumlich, sondern auch fachlich.
Mittlerweile nutzt die Produktion das IoT in vielen Bereichen und wird immer effizienter und besser. Experten sehen viele Industrien an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution, welche – neben Cloud, 5G, künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen – eben auch von IoT geprägt sein wird. Übrigens alles digitale Lösungen und Enabler-Technologien. Dadurch werden Produktionsstätten vernetzter, digitaler und mobiler – ein entscheidender Schritt in die Effizienz!
Wo die Produktion früher abhängig von dem Faktor Mensch war, funktioniert sie nun Hand in Hand mit komplexen IoT-Systemen. Der Mensch übernimmt nur die allgemeine Kontrollfunktion und Umsetzung gewissen Dinge, die Detailkontrolle/-auswertung u. Ä. ist komplett digital gesteuert.
Wenn wir einen Blick nach Estland richten, so stellen wir fest, dass dieses Land die digitalste Gesellschaft hat. Denn alle Einwohner Estlands haben eine einzigartige E-Identität, die ihnen zugewiesen wird und es möglich macht, mit öffentlichen sowie privaten Institutionen sicher interagieren. Beispielsweise werden 99 Prozent der öffentlichen Dienstleistungen online angeboten, sogar die digitale Stimmabgabe bei Wahlen ist möglich.
Unter anderem ist dieses Voranschreiten dem Maschinenbausektor geschuldet, der seit Jahren im Kielwasser der IT-Erfolgsgeschichte schippert und sich von ihr zu neuen Ideen und Ansätzen in den diversen Bereichen inspirieren lässt. Viele estnische Unternehmen bedienen internationale Märkte mit digitalen Lösungen für IoT- und Industrie-4.0-Anwendungen, für Robotik-, Automations- und mechatronische Lösungen oder fungieren als Auftragshersteller. Dabei ist der eben erwähnte Vorreiter Maschinenbau in guter Gesellschaft von der Metallbearbeitung, der Information und Kommunikation (IKT) und der Elektronikindustrie. Allein die Metallbearbeitung und die Elektronikindustrie haben eine Exportrate von 80 bzw. 94 Prozent.
Dabei scheint der Einsatz grenzenlos zu sein. Estland ist in vielen Bereichen Entwicklungspartner für deutsche und europäische Unternehmen aus Automobilzulieferung, Energie, Maschinenbau, Logistik sowie Pharmazie und Chemie. Die Industrie-4.0-Lösungen reichen von der prädiktiven Analytik, über die vorbeugende Wartung, bis hin zur intelligenten Fabrik, Smart Logistics oder Prozessautomation.
Prädiktiven Analytik (Predictive Analytics)
Ersteres ist besonders interessant, da bei der prädiktiven Analytik diejenigen Daten aus der Flut an Produktionsdaten herausgefiltert werden, die zu Wissen und Information führen, sprich einen erheblichen Beitrag zur Effizienzsteigerung liefern. Zum Beispiel hilft das Wissen über solche Daten, kritische Situationen zu vermeiden oder Anlagen zu steuern. So können Reparaturen frühzeitig durchgeführt werden (bevor es zum kompletten Stopp kommt), manchmal sogar vermieden werden und Dinge wie der Stromverbrauch signifikant gesenkt werden.
Intelligente Fabrik (Smart Factory)
Aber auch der Smart Factory sollte man Aufmerksamkeit schenken, denn mithilfe dieser Technik gibt es bereits Firmen, die vollkommen eigenständig produzieren – ein menschliches Eingreifen ist nicht mehr nötig. Der Faktor Mensch nimmt hier tatsächlich die Überwacher-Funktion ein, liest die ausgewerteten Daten und hat es in der Hand, die Stellschrauben für die effizienteste Entwicklung zu stellen. Hier werden dann beispielsweise hohe Energiekosten so gesenkt, dass selbst bei Ländern mit hohen Energiekosten ein kostengünstiges Produzieren möglich ist. Auch können die Servicemitarbeiter neue Versionen oder Programme aufspielen oder gar die Anlage umprogrammieren.
Smart Logistics
Über Smart Logistics haben wir bereits geschrieben, ein spannendes Thema, welches die interne und externe Logistik im Blick hat. Die Mitarbeiter wissen dank der IoT-Lösungen in Echtzeit (Tracking & Tracing) zum Beispiel wo sich Logistikfahrzeuge in der der Produktionsstätte befinden, diese können aus der Ferne gesteuert werden und so ein maximal-effizienter Ablauf gewährleistet werden. In der externen Logistik können bspw. wärme- oder kälteempfindliche Güter überwacht werden und ggfs. – ebenfalls von extern! – eingegriffen werden, um die Temperaturen in Lkw zu regulieren.
Wie man deutlich sieht, sind die Anwendungsbereiche nahezu grenzenlos und das IoT erobert immer mehr Sektoren. Spannend zu verfolgen, was als Nächstes möglich sein wird! Der Effizienzfaktor profitiert in jedem Fall maßgeblich davon.