Iss den Frosch

„Unangenehme Aufgaben vor sich herschieben ist vielleicht ganz angenehm, aber auf Dauer ein echter Karrierekiller. Also runter mit dem garstigen Tier!“
Na, bekommen Sie beim Anblick des Bildes oben Appetit? 😉 Wohl kaum – mit der Aussage „Iss den Frosch“ ist auch etwas völlig anderes gemeint.
Wir haben schon mehrere Male darüber berichtet, dass besonders effiziente Menschen eine besondere Taktik haben, mit anstehenden Aufgaben umzugehen: Die Meisten von ihnen kümmern sich am Morgen zu allererst um die unliebsamste Aufgabe und widmen sich dann den anderen.
Der amerikanische Coach und Autor Brian Tracy hat vor einiger Zeit das amerikanische Sprichwort „Eat that frog“ als Aufhänger für seine Methode genommen, die unangenehmen Dinge einfach zuerst zu erledigen.
Denn was kann einem schon Schlimmeres passieren, als jeden Morgen einen Frosch zu essen…? 😉
In 21 Schritten führt Tracy durch ein Konzept, welches einem im Nu zu einem Experten bei der Bewältigung des alltäglichen Arbeitspensums macht. Ganz nebenbei lernt man auch noch, wie man dabei Zeit einspart und erfolgreicher wird.
Also merken wir uns:
Morgens schalten wir künftig den PC an und erledigen zuerst die Aufgabe, die uns am allermeisten abtörnt. Danach geht’s mit den Aufgaben der Priorität A, B, C usw weiter. Dinge wir unwichtige E-Mails bearbeiten und hier und da durchs Word Wide Web zu surfen werden hintenangestellt.
Doch warum lacht der Frosch uns immer wieder von neuem entgegen?
Wussten Sie, dass unser Gehirn nur ca. 2 Prozent unseres Körpergewichtes ausmacht? Aber rund 20 Prozent der gesamten Energie verbraucht? Und da wir alle von „Hause aus“ eher die Anstrengung meiden, meidet auch unser Gehirn – sofern man es ihm erlaubt – Selbige. Gerne beschäftigt es sich also mit wenig Anspruchsvollem, doch am Ende des Tages mündet das nicht selten in Frustration und Stress. Haben wir hingegen einen effizienten Tag absolviert, so fühlen wir uns in Gänze besser.
Durch die glitschige Mahlzeit tricksen wir das Gehirn aus!
Setzen wir uns also morgens direkt hin und zwingen uns, die blöde Aufgabe als erstes zu bewältigen, verhelfen wir unserem Gehirn in den Denkmodus. Dieser Anfangsschwung begleitet einen nicht selten durch den Tag, beflügelt wird das Ganze dann noch durch die gehörige Portion Endorphin am Tagesende, wenn wir auf einen äußerst effizienten und erfolgreichen Tag zurückblicken können.
Und noch ein weiterer Faktor wird durch die Bewältigung der Aufgabe zu Beginn des Tages berücksichtigt: Wir alle sind zum Tagesstart am fittesten und haben die höchste Aufmerksamkeitsspanne. Uns fällt eine unliebsame Aufgabe deutlich einfacher. Unser Gehirn arbeitet in den folgenden Pausen weiter, eine Rückkehr zum Wesentlichen ist einfacher.
Also liebe Aufschieber und „ach das erledige ich Morgen“-Sager: Esst den Frosch am Morgen (und freut euch selber den Rest des Tages über dieses Mahl!).
In dem Sinne: Ran ans Werk!
Bild: susannp4 / Pixabay / CC0 Public Domain