Lärm am Arbeitsplatz: Produktivitätsfördernd oder schlecht für die Konzentration?

Wussten Sie, dass eine gewisse Geräuschkulisse kreativitätsfördernd ist? Um die 70 Dezibel sind ziemlich optimal. Liegt der Geräuschpegel hingegen über 85 Dezibel oder ist sehr niedrig, wird die Kreativität gehemmt.
Lärm ist nicht gleich Lärm
Einiges gilt es jedoch zu beachten: Der „kreative Lärm“ ist tatsächlich nur der, der gleichmäßig und im Hintergrund ist, kurz: Monotoner Lärm ist gut.
Laut sprechende Kollegen, Handwerker mit Schlagbohrer und unregelmäßige Geräuschquellen lenken immer wieder ab oder unterbrechen abrupt die Konzentration. Diese Art von Lärm muss natürlich weitestgehend unterbunden werden.
Gesundheitsrisiko Lärm
Ist der Geräuschpegel zu hoch, so benötigt unser Körper sehr viel Energie dagegen zu steuern und das macht uns schnell müde.
Nun – Müdigkeit ist nicht schön, jedoch im Vergleich zu dem, was Lärm noch mit uns anstellen kann relativ harmlos.
Arbeitnehmer die stetig einer hohen Lärmbelästigung ausgesetzt sind, rauchen und wiegen mehr – beides führt zu einer erhöhten Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weiterhin ist ein zwei- bis dreifach höheres Risiko für schwere Herzprobleme zu erkennen, wie eine Studie des National Health and Nutrition Examination Survey bestätigt. Die Studie löst klar: dauerhafter Lärm verursacht ähnliche Symptome wie dauerhafter Stress oder physische Anstrengung. Unsere Körper reagieren dann mit Botenstoffen, die den Blutfluss einschränken. Herzinfarkte und Erkrankungen der Herzgefäße sind die häufigsten Folgen.
Grund genug etwas dagegen zu tun:
Sich dem Lärm entziehen
Besonders in Großraumbüros ist der Geräuschpegel zwangsläufig hoch. Viele Kollegen bedeuten eben auch viele klappernde Tastaturen, mehr Telefone und mehr Gespräche.
Tipp 1: Schaffen Sie sich einen Rückzugort
Am besten gelingt dies mit die Umgebung abschirmenden Kopfhörern. Über diese können Sie auch ruhige Musik oder Ähnliches hören, eben genau dies, was Ihnen hilft konzentriert zu bleiben.
Tipp 2: Lernen Sie mit Lärm umzugehen
Auch wenn es zunächst etwas lehrerhaft klingt: es ist relativ einfach, sich an Lärm zu gewöhnen. Versuchen Sie zu Hause die Zeitung zu lesen, während das Radio läuft oder eine E-Mail zu verfassen, während der Fernseher an ist. Sie werden merken, dass man sich daran gewöhnen kann, dass es im Hintergrund nicht mucksmäuschenstill ist und man dennoch einen klaren Gedanken fassen kann.
Tipp 3: Sprechen Sie mit Kollegen und dem Chef
Sollte sich der Lärm außerhalb der Norm befinden, so sprechen Sie das Problem an. Ist es ein besonders lauter Kollege – so reden Sie mit ihm. Ist es etwas, was ihr Chef verändern kann – so reden Sie mit ihm.
Tipp 4: Temporärem Lärm entgehen
Und wenn notwendige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen, hilft es manchmal das Büro nach Hause zu verlagern (natürlich nach Rücksprache mit dem Chef). Ein Tag im Home-Office hilft die Batterie aufzuladen und einen produktiven Spurt hinzulegen.
Fazit
Lärm ist in der heutigen Gesellschaft unausweichlich. Man kann sich an gewissen Lärmpegel gewöhnen, doch wird es einfach zu viel, dann sollte man unbedingt etwas dagegen tun!