Mehr Effizienz durch weniger digitale Ablenkung

Ping, Klingeling, Pling – das digitale Zeitalter ist nicht nur ein Segen. Wer das Smartphone neben sich auf dem Schreibtisch liegen hat, wer den ganzen Tag Outlook oder ein andere E-Mail Programm offen hat, der wird ständig von irgendwelchen Nachrichten per E-Mail, SMS oder WhatsApp, durch Chats und andere Störenfriede abgelenkt. Dazu kommt noch die Verlockung, private Webseiten oder Apps während der Arbeitszeit zu besuchen. Schnell mal die Mails im privaten Account checken, bei Amazon surfen oder die aktuellen Börsenkurse prüfen. Das sieht das Arbeitgeber gar nicht gerne.
Einfach ausmachen oder lassen, heißt die einfachste Lösung. Doch die wenigsten können der Verlockung der digitalen Produktivitätskiller wiederstehen. Man hat einfach Angst, im heutigen Zeitalter der Chats, Streams und Flows etwas zu verpassen.
Laut Studien werden Arbeitskräfte im Büro alle drei Minuten unterbrochen. Und es kann laut Experten es bis zu 23 Minuten dauern, bis sich ein Arbeitnehmer wieder seiner ursprünglichen Aufgabe widmet. Der Produktivitätsverlust durch ständige digitale Störungen an einem durchschnittlichen Büroarbeitsplatz wurde vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco mit über 12.000 Euro jährlich beziffert. Insgesamt kostet das die Weltwirtschaft rund 500 Milliarden Euro pro Jahr an Produktivitätsverlust. Ping, Pling, Klingeling.
Was also tun?
Wer den eisernen Willen nicht hat, die digitalen Produktivitätskiller freiwillig abzuschalten, muss sich quasi selbst übers Knie legen, mit kleinen Tools.
Seiten sperren
Mit dem netten kleinen Tool Freedom kann man sich am PC vom Internet aussperren lassen. Freedom fragt nur, wieviel Zeit man haben möchte. Danach ist der Netzzugang gesperrt. Wer nicht das ganze Netz sperren will oder kann (weil man z.B. damit arbeiten muss), der kann sich das Schwestertool Anti Social installieren. Damit kann man gezielt Webseiten wie Facebook, Twitter oder auch Zalando oder Amazon sperren lassen. Beide Tools kosten zwischen 10 und 20 USD und sind für Windows und Mac verfügbar.
Nur für den Mac, aber dafür kostenlos ist das Tool Selfcontrol. Es erledigt die gleiche miese Arbeit wie Anti Social, es sperrt Seiten, die man vorher in eine Blacklist eingetragen hat. Windows Nutzer können sich auch Cold Turkey installieren. Das Schöne: Diese Tools lassen sich laut Herstellerangaben durch nichts austricksen.
Unproduktive Zeit messen
Wer nicht auf Sperren, sondern eher auf Selbstkontrolle und Einsicht setzt, der ist mit dem Tool RescueTime bestens bedient. Es misst einfach die Zeit mit, die man Webseiten und in Anwendungen verbracht hat. Am Ende wird einem ungeschönt der Spiegel vorgehalten. 12 Stunden Facebook und 6 Stunden Amazon. RescueTime ist in der Lite Version kostenlos.
Sich nerven lassen
Eine andere Idee hatten die Macher von Obtract. Obtract ist eine Mac-App und hindert den Nutzer durch Pop-Ups, die es zuerst zu schließen gilt, bevor man eine unproduktive Seite ansehen kann. Mit der Zeit entstehen regelrechte Pop-Up Labyrinthe. Je häufiger man unproduktiv wird, desto komplexer werden diese Labyrinthe. Das beste daran ist, dass man sich mit anderen Kollegen messen kann. Wer war am Ende des Arbeitstags der produktivste?
Fazit
Diese Helferlein sind praktisch, um den Kampf gegen die digitale Verlockung zu beginnen. Am Ende ist jedoch der eigene Wille, der ausschlaggebend ist. Denn alle diese Tools haben eines gemeinsam: Sie müssen installiert bzw. aktiviert werden.
Viel besser ist es, eine für sich passende Vorgehensweise und Organisation zu finden. Definieren Sie feste Zeiten, an denen Sie online sind, E-Mails prüfen und ggf. Ruhepausen mit Spielen verbringen. Nur, wer sein Verhalten grundlegend ändert, wird langfristig Erfolg haben und mehr Zeit zum konzentrierten Arbeiten finden.
Bild: FirmBee / pixabay.com / CC0 Public Domain
Eine Antwort
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